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CapaViet2: Corona-bedingt virtuelles Vietnam-Projekt










03.04.2022 

Im Rahmen eines vom Bundesumweltministeriums geförderten Projekts zum Technologietransfer im Bereich Bodenschutz/Altlasten erhielt die Dr. Kerth + Lampe Geo-Infometric GmbH einen Unterauftrag des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen UfU e. V. In diesem Projekt sollten in enger Kooperation mit der MSP GmbH, Bochum, auf Grundlage von erhobenen standortbezogenen Daten von potentiell kontaminierten Standorten in der direkt nördlich von Hanoi liegenden Provinz Bắc Ninh gemeinsam mit vietnamesischen Partnern exemplarisch örtliche Untersuchungen durchgeführt und eine Gefährdungsabschätzung erfolgen. Für eine Untersuchung ausgewählt worden war ein sogenanntes „Handwerkerdorf“, in dem 200 selbständige, aber teilweise miteinander kooperierende, Betriebe
Stahlschrott, vor allem Ölfässer, einschmelzen und hieraus Draht, Nägel und Bewehrungsstahl herstellen, aber auch Metallprodukte galvanisiert werden. Erste Standortbegehungen hatten dabei gezeigt, dass mit erheblichen Umweltbelastungen vor allem durch ungeregelte Abfallentsorgung, unter anderem der Schlacke, und ungeregelte Abwasserbehandlung, zu erwarten waren.

Vorgesehen waren im Rahmen des Projekts mehrere Aufenthalte in Vietnam für Schulungsmaßnahmen, gemeinsame Begehungen sowie Probenahmekampagnen mit den vietnamesischen Partnern.

Dann kam alles anders: Wegen der Corona-Pandemie waren im Projektzeitraum Vietnamreisen nicht möglich, so dass das gesamte Projekt virtuell abgewickelt werden musste. Und das klappte besser, als erwartet! Von den vietnamesischen Partnern erstellte Drohnenaufnahmen, terrestrische Fotos und eine durchgeführte detaillierte Geländeaufnahme im Hinblick auf Nutzung und Versiegelung der einzelnen Parzellen sowie das Einstellen dieser Daten in ein Geographisches Informationssystem machten es möglich, sich auch ohne örtliche Aufenthalte ein räumlich differenziertes Bild der Verhältnisse in dem „Handwerkerdorf“ zu machen.

Über Videokonferenzen und Co-Working-Plattformen erfolgte immer wieder ein intensiver Austausch mit den vietnamesischen Partnern. So wurden die durchzuführenden örtlichen Arbeitsschritte sowie die Laborarbeiten besprochen und dann selbständig und mit großem Engagement von vietnamesischer Seite ausgeführt. Von großem Vorteil war dabei, dass durch vorausgegangene Projekte bereits intensive Kontakte mit den vietnamesischen Partnern bestanden und eine leistungsfähige Drohne aus einem anderen Projekt vor Ort verfügbar war.

Auch wenn persönlicher Austausch und eigene Inaugenscheinnahme sehr wichtig sind, zeigen die Projekterfahrungen, welche Möglichkeiten der virtuellen Zusammenarbeit über große Entfernungen heute schon bestehen. Vor dem Hintergrund dieser positiven Erfahrungen soll das geplante Nachfolgeprojekts, bei dem es um die Sanierung der festgestellten Boden- und Gewässerbelastungen gehen wird, "hybrid" durchgeführt werden. So kann beim Wissens- und Technologietransfer über große Entfernungen der "Carbon footprint" deutlich reduziert werden!

Nähere Auskünfte zu dem Projekt erteilt gerne Dr. Michael Kerth. 



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