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Diesel-Verunreinigung nach LKW-Unfall: Altschaden entdeckt!








08.10.2019 

Im Sommer 2019 sind bei einem LKW-Unfall ca. 750 l Dieseltreibstoff im Böschungsbereich einer Autobahn ausgeflossen. Die Dr. Kerth + Lampe Geo-Infometric GmbH wurde kurzfristig mit der Ermittlung des Schadensausmaßes sowie mit der Begleitung und Dokumentation der Sanierungsmaßnahmen beauftragt. Soweit alles (fast) tägliche Routine!

Keine Routine mehr war dann aber der Befund, dass der zur Beweissicherung nach dem Auskoffern aus tieferen Schichten entnommene Boden trotz fehlender organoleptischer Auffälligkeit hohe Kohlenwasserstoffgehalte aufwies. Die Auswertung der kurzkettigen und langkettigen Kohlenwasserstoffkonzentrationen und der entsprechenden Chromatogramme zeigte, dass der Boden aus den tieferen Schichten sowohl mit Diesel als auch mit Schmieröl belastet ist.

Die zusätzliche Belastung mit Schmieröl, die von dem „frischen“ Dieselschaden abweichende Verteilung der Peaks sowie Abbauzeichen in den Chromatogrammen ließen darauf schließen, dass die Kohlenwasserstoffbelastungen in den tieferen Bodenschichten nicht auf den aktuellen LKW-Unfall zurückzuführen waren. Vielmehr war von einem schon vorher vorhandenen Altschaden auszugehen.

Um diesen Verdacht zu erhärten, wurden die Bodenproben auf die Verhältnisse bestimmter n-Alkane zu bestimmten Isoalkanen untersucht. Grundsätzlich ändern sich diese Verhältnisse durch den fortschreitenden mikrobiellen Abbau von Dieselkraftstoff im Boden, denn n-Alkane werden bedingt durch ihre einfache Kettenstruktur biologisch schneller abgebaut als die verzweigten Isoalkane. Dadurch wird der Quotient n-Alkan : Isoalkan mit der Zeit kleiner. Üblicherweise verglichen wird das Verhältnis von n-Heptadecan zu Pristan und von n-Octadecan zu Phytan. Bei „frischen“ Dieselkraftstoffen liegt deren Verhältnis in den meisten Fällen bei etwa 2 : 1.

Und tatsächlich zeigten die Proben aus den tieferen Bodenschichten sehr geringe Verhältnisse der n-Alkane zu den entsprechenden Isoalkanen, was ein klares Indiz für einen schon seit mehreren Jahren stattfindenden Abbau von Dieselkraftstoff im Boden ist. Die Ergebnisse stützen demnach die Überlegung, dass am Standort des aktuellen Unfalls ein Altschaden vorhanden ist. Diesen gilt es nun weiter zu untersuchen.

Nähere Auskünfte zu dem Projekt und den angewandten Methoden erteilt gerne Jens Piepenbreier.

 



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