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Gesamtkonzept kontaminationsverdächtige Flächen Marinearsenal Wilhelmshaven




23.07.2015  Im Auftrag der Oberfinanzdirektion Niedersachsen, BL 252a erstellt die Dr. Kerth + Lampe Geo-Infometric GmbH derzeit im Rahmen des Altlastenprogramms der Bundeswehr ein Gesamtkonzept für den Umgang mit den kontaminationsverdächtigen Flächen (KVF) auf dem Standort des Marinearsenals in Wilhelmshaven. Das Marinearsenal hat eine Größe von ca. 80 ha und umfasst den Bau- bzw. Arsenalhafen mit einem Schwimmdock sowie Kaianlagen, um den sich unterschiedliche Instandsetzungs-, Werkstatt- und Bürogebäude gruppieren. Das Marinearsenal ist alleiniger Servicepartner der Marine und für die Instandsetzung von Schiffen, Booten und Landanlagen der Deutschen Marine zuständig.

Auf dem Gelände des heutigen Marinearsenals wurde 1869 ein Bauhafen als königlich-preußische Werft eingeweiht und schrittweise bis zum Ersten Weltkrieg ausgebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte eine weitgehende Demilitarisierung und Auflösung der Flotte, so dass der Bauhafen bis 1935 nur sehr eingeschränkt genutzt wurde. Mit der Aufrüstung im Dritten Reich erfolgte eine immer stärkere Nutzung und ein Ausbau. Trotz intensiver Bombardierung im Zweiten Weltkrieg blieb die damalige Kriegsmarinewerft bis Kriegsende in Betrieb.

Nach dem Kriegsende wurde die Werft zunächst durch die Alliierten genutzt und von 1947 bis 1949 schrittweise demontiert bzw. die meisten Gebäude und Dockanlagen gesprengt.

Ab 1957 wurde auf dem Gelände das Marinearsenal der Bundeswehr aufgebaut. Die Mehrzahl der heute vorhandenen Gebäude stammt aus dem Zeitraum Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre. Diese Gebäude entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Gleichzeitig wird im Zuge der Bundeswehrreform die Instandhaltung der Schiffe und Boote auf das Marinearsenal in Wilhelmshaven konzentriert. Vor diesem Hintergrund sind im Marinearsenal Wilhelmshaven umfangreiche Baumaßnahmen vorgesehen.

Grundlage für die Aufstellung eines Untersuchungsprogramms zur Altlastenerkundung entsprechend der „Arbeitshilfe Boden- und Gewässerschutz“ sowie für das bei solchen Baumaßnahmen notwendige Bodenmanagement bildete einerseits eine historisch-genetische Rekonstruktion für den Zeitraum bis 1953, andererseits eine ergänzende historische Erkundung für den Zeitraum nach 1953, die im Unterauftrag der Dr. Kerth + Lampe Geo-Infometric GmbH durch die Dr. Mark, Dr. Schewe & Partner GmbH (MSP GmbH) erarbeitet wurde. Dabei war für zwei zeitnah geplante Baumaßnahmen auf der Liegenschaft die Erstellung von Untersuchungskonzepten zeitlich vorzuziehen.

Für den während des 2. Weltkrieges durch Bombardierung stark in Mitleidenschaft gezogenen Standort besteht generell die Möglichkeit, dass im Untergrund noch Blindgänger vorhanden sind. Dies ist bei den geplanten Erkundungs- und Baumaßnahmen zu berücksichtigen. Wegen der schon damals vorhandenen dichten Bebauung ist eine Erfassung von Blindgänger-Verdachtspunkten mittels Luftbildauswertung nicht zielführend. Der Untergrund des Geländes ist durch vielfältige Störkörper (z.B. Leitungen, Bauwerksreste, Stahlbetonpfähle usw.) gekennzeichnet. Deshalb wurde in Abstimmung mit dem Auftraggeber zunächst ein Konzept für die Blindgängerortung in Testfeldern, die die komplexen Standortverhältnisse exemplarisch abbilden, entwickelt. Auf der Grundlage dieser Testfeldergebnisse soll dann ein Gesamtkonzept für die Liegenschaft abgeleitet werden.

Die Leitung des Projektes liegt bei Dr. Michael Kerth.

Die Schrägluftbilder wurden uns freundlicherweise vom Marinearsenal Wilhelmshaven zur Verfügung gestellt.

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