Home  |  Anfahrt  |  Impressum  |  Datenschutz  |  Admin  |  Sprache:  

Aktuelles

Neuigkeiten  |  Newsletter  |  Archiv

Geophysikalische Untergrunderkundungen





06.03.2015  Für die Erkundung des Untergrundes im Zuge geologischer, hydrogeologischer oder baugrundtechnischer Fragestellungen stellt meist die Durchführung von Bohrungen oder von Schürfen das Mittel der Wahl dar. So lassen sich sowohl im Locker- als auch im Festgestein Aussagen über den vorhandenen Untergrundaufbau treffen. Nachteil dieser Untersuchungsmethoden ist, dass es sich nur um punktuelle Aufschlüsse handelt.

Eine hervorragende Ergänzung stellt hier die geophysikalische Untergrunderkundung dar, mit der von der punktuellen zur flächenhaften oder sogar räumlichen Erkundung übergegangen werden kann.

Die Dr. Kerth + Lampe Geo-Infometric GmbH hat in der jüngsten Vergangenheit in mehreren Projekten vor allem mit geoelektrischen Widerstandsmessungen sowie der seismischen Tomographie Erfahrungen gesammelt.

Die geoelektrische Widerstandsmessung ist insbesondere bei Fragestellungen zur Mächtigkeit und lateralen Verbreitung geologischer Schichtglieder interessant. Wichtigste Voraussetzung ist hier zumindest ein einfaches geologisches Untergrundmodell. Schon wenige Kleinrammbohrungen liefern die notwendigen Informationen zur „Eichung“ der geoelektrischen Widerstandsmessungen. Mit diesen Messungen können Profile über mehrere (hundert) Meter Länge und einige 10er Meter Tiefe erreicht werden. Wichtig für ein zielführendes Ergebnis sind eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Planungsphase für die Messungen und die Verknüpfung aller Erkenntnisse aus Geophysik, Bodenkunde, Geologie und Hydrogeologie. Beispiele für die Nutzung dieser geophysikalischen Methode sind das in unserer Referenz „Geologisch-geophysikalische Untergrunderkundung für eine Hochwasserflutmulde in Lemgo“ beschriebene Untersuchungsprogramm oder die geologisch-hydrogeologische Standorterkundung bei Windenergieanlagen.

Für Windenergieanlagen ist auch noch eine weitere geophysikalische Methodik hervorragend geeignet, um nähere Informationen über den Untergrund zu erhalten, die seismische Geotomographie. Dieses Verfahren ist hierbei durchaus mit dem aus der Medizin bekannten „Durchleuchten“ des menschlichen Körpers vergleichbar.

Die seismische Geotomographie kann besonders exakt unterirdische Hohlräume erfassen, was insbesondere in verkarstungsgefährdeten Gebieten von Bedeutung ist. Schallwellen breiten sich im Festgestein sehr viel schneller aus als in Lockergesteinen. Hohlräume unterbrechen sogar die Schallausbreitung im Untergrund. Daher kann über die Erzeugung von Schallimpulsen in einem Bohrloch und der Messung des Eintreffens von Schallwellenlaufzeiten mittels Geophonen in benachbarten Bohrlöchern sowohl offene als auch mit Feinsediment gefüllte Hohlräume detektiert werden. Die gewonnen Informationen sind insbesondere für die baugrundtechnische Bewertung eines Standortes von Interesse, liefern aber auch wichtige hydrogeologische Hinweise (z. B. zu vorhandenen Wasserwegsamkeiten).

Die Nutzung der klassischen Untergrundaufschlüsse in Verbindung mit den beschriebenen geophysikalischen Untersuchungen liefert folglich ein sehr viel differenzierteres Bild des Untergrundes als eine klassische, rein „geologische“ Erkundung. Die optimale Kombination der Verfahren ermöglicht erhebliche Kosteneinsparung im Vergleich zu andernfalls notwendigen „Rasterbohrungen“.

Nähere Auskünfte zum Thema gibt gerne Dr. Michael Kerth.



Zur Übersicht