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„Biosparging“ zur Sanierung eines Benzin- und Dieselschadens





02.11.2011  Im Bereich einer Abfüllfläche für Benzin- und Dieselkraftstoffe ist es in der Vergangenheit durch Handhabungsverluste zu erheblichen Verunreinigungen des Bodens und des Grundwassers gekommen. Der Standort liegt im Bereich eines sehr nährstoffarmen Grundwasserleiters aus glazifluviatilen Sanden. Insgesamt wurden mehrere 1.000 l Kraftstoffe in den Untergrund eingetragen. Diese befinden sich im Wesentlichen in dem mehrere Meter mächtigen Grundwasserschwankungsbereich und stehen damit in engem Kontakt mit dem Grundwasser. Eine Leichtstoffphase ist nicht mehr vorhanden.

Obwohl nach den durchgeführten Untersuchungen davon auszugehen ist, dass der Schaden zumindest teilweise bereits auf mehrere Jahrzehnten alten Einträgen zurückzuführen ist, weisen die im Untergrund vorhandenen Kohlenwasserstoffe chromatographisch keinen relevanten Abbau auf.

Im Rahmen der Sanierungsuntersuchung wurden verschiedene Sanierungsverfahren geprüft. Dabei kommt eine Auskofferung und Entsorgung nicht Betracht, da der Standort teilweise überbaut ist. Außerdem scheidet diese Variante auch aus Kostengründen aus.

Untersucht wurde daher, ob eine In-situ-Sanierung erfolgen kann. Ziel war es dabei, die Schadstoffemissionen aus dem Schadensherd (d. h. aus dem belasteten Boden) soweit zu reduzieren, dass die Grundwasserbelastungen im Abstrom „tolerierbar" werden.

In Laborversuchen mit Inliner-Bodenproben wurden durch die Eurofins Umwelt Ost GmbH ISCO-Versuche mit Fenton´s Reagenz und durch die Bioclear B. V. in den Niederlanden Biosparging-Versuche durchgeführt. Beide Verfahren sind danach grundsätzlich „machbar". Die Bilanzierung der erforderlichen Menge an Fenton´s Reagenz zeigt aber, dass dieses Verfahren für die Sanierung des Schadensherdes nicht in Betracht kommt.

Die durchgeführten Biosparging-Versuche belegen, dass gegenwärtig der Abbau auch durch Nährstoffmangel limitiert ist. Ein optimaler Abbau ist demnach möglich, wenn zum Einen ausreichend Sauerstoff über ein Airsparging zugeführt wird, zum Anderen aber auch Nährstoffe (Stickstoff und Phosphor) zugegeben werden.

Vorgesehen ist jetzt, in einem sechsmonatigen Pilotversuch vor Ort die „Parameter" für das Biosparging (Abstand der Lanzen, erforderliche Luftmenge, erforderliche Nährstoffmengen, Geschwindigkeit des Abbaus) zu ermitteln. Außerdem soll während des Pilotversuchs geprüft werden, ob am Standort eine Bodenluftabsaugung – wie dies zum Beispiel in der ITVA-Arbeitshilfe zu den innovativen In-situ-Sanierungsverfahren empfohlen wird – tatsächlich erforderlich ist.

Die Anlagenauslegung soll dann auf Grundlage dieser Daten optimiert werden. Nach Erfahrungswerten wird von einer Gesamtsanierungsdauer von rund 2 Jahren ausgegangen.

Nähere Auskünfte zu dem Projekt erteilt gerne Dr. Michael Kerth.



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