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Møn Klint und „Kalklandet“ auf Ost-Seeland









16.10.2017 

Auch wenn manchmal bei heftigen Regenschauern Zweifel aufkamen, ob das denn ein Sommerurlaub war: Die Kreidekliffs der Insel Møn und das „Kalklandet“ in Ost-Seeland waren ein Muss für einen Geologen, der von Berlin nach Kopenhagen radelt!

Die Kreidekliffs auf Møn können selbstverständlich mit den Kreidekliffs auf Rügen mithalten und sind allemal einen Besuch wert. Immerhin mehr als 100 m ragen hier die schneeweißen Kreidefelsen aus der (bei Sonnenschein) türkisfarbenen Ostsee!

In Ost-Seeland nicht nur für Geologen spannend ist der „Umgang“ mit der Kalk- und Kreidegewinnung, die touristisch unter dem Begriff „Kalklandet“ vermarktet wird: Hier finden Kulturveranstaltungen im ehemaligen (mit Wellasbest eingedeckten!) Mischsilo eines stillgelegten Kreideabbaus statt und in noch in Betrieb befindlichen Kreideabbauen darf nach Fossilien gesucht werden (zumindest das Finden und Mitnehmen stößt bei einem Fahrradtouristen natürlich an Grenzen!).

Selbst die (historischen) Spuren des Abbaus direkt an der Küste werden touristisch als Sehenswürdigkeit „vermarktet“ (was sie ja schließlich auch sind!).

Vielleicht kann ein solcher „dänisch-entspannter“ Umgang mit der heimischen Rohstoffgewinnung zum Vorbild auch für manche Gegenden Deutschlands werden?

Eigentlich sehr unscheinbar, aber trotzdem ein (zumindest geologisches) Highlight ist die Kreide-Tertiär-Grenze am Stevns Klint, die durch eine nur wenige Zentimeter mächtige Toneinschaltung in einer karbonatischen Abfolge markiert wird. Hier wurden Ende der 1970er Jahre durch geochemische Untersuchungen entscheidende Indizien dafür gefunden, dass das Artensterben an dieser wichtigen geologischen „Zeitenwende“ auf den Einschlag eines Groß-Meteoriten und die hierdurch ausgelösten klimatischen Effekte verursacht worden ist.

Auskunft über den wunderschönen und abwechslungsreichen Fernradweg Berlin-Kopenhagen, aber natürlich auch über die angesprochenen geologischen Highlights gibt gerne Dr. Michael Kerth!



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