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Kriegsbeeinflusste Böden in Süd- und Ostwestfalen











20.10.2016  Unter der Leitung von Dr. Michael Kerth fand vom 7. bis 9. Oktober im Raum Süd- und Ostwestfalen die mittlerweile 6. Exkursion des 2012 gegründeten Fachausschusses „Kriegsbeeinflusste Böden“ des Bundesverbands Boden e. V. fand statt.

Nach einer Stadtführung durch die im 2. Weltkrieg zu über 60 % zerstörte Stadt Soest am Freitagnachmittag begann der Samstag mit einer vom Ruhrverband durchgeführten Besichtigung der Möhnestaumauer, die im Mai 1943 durch eine britische Rollbombe zerstört worden war. Diese Zerstörung löste eine über 10 Meter hohe Flutwelle aus, in der über 1.500 Menschen ums Leben kamen und erhebliche Sachschäden sowie z. T. großflächige Bodenab- und -auftragsvorgänge in den stromabwärts gelegenen Tälern von Möhne und Ruhr verursachte.

Am Standort des etwa 5 km stromabwärts der Staumauer gelegenen, vollständig zerstörten Gutshofes "Kloster Himmelpforten" konnte man die Wucht des abfließenden Wassers erahnen. Im etwa 15 km von der Staumauer entfernten Füchtener Ruhrbogen wurde eine aus sandigen Substraten bestehende, auf das Katastrophenereignis zurückzuführende „Möhnelage“, die die Auenlehme überlagert, angesprochen. Im Weiteren wurde ein durch Bombenangriffe vollständig zerstörter, nach dem 2. Weltkrieg aufgegebener Verschiebebahnhof bei Schwerte-Geisecke (heute Naturschutzgebiet) begangen, auf dem die Bodengenese der aus natürlichen und technogenen Substraten bestehenden Trichterlandschaft diskutiert wurde.

Nach dem gemütlichen Abendessen am Samstagabend wurden am Sonntag Bombardierungsspuren im Umfeld des Eisenbahnviaduktes in Arnsberg besichtigt und der Standort der ehemaligen Luftwaffenmunitionsanstalt Harth in Büren begangen. Zum Abschluss der Exkursion fand ein Rundgang durch die zu mehr als 90 % zerstörte Domstadt Paderborn statt. Dabei kontrastiert die nach neuen städtebaulichen Konzepten wiederaufgebaute Stadt Paderborn sehr stark mit dem Wiederaufbaukonzept der Stadt Soest, das sich lange Zeit an der Wiederherstellung des alten Stadtbildes orientierte.

Nähere Informationen zu den Aktivitäten des Fachausschusses „Kriegsbeeinflusste Böden“ gibt gerne Dr. Michael Kerth.

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