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Vortrag zu den Auswirkungen von Rüstung und Krieg auf Landschaft und Boden in Mitteleuropa
In den vergangenen Jahren hat sich Dr. Michael Kerth sowohl beruflich als auch im Fachausschuss „Kriegsbeeinflusste Böden“ des Bundesverband Boden e. V. mit der Frage befasst, welche Spuren die beiden Weltkriege in den Böden und der Landschaft hinterlassen haben. Dabei hat er sich gemeinsam mit anderen Geowissenschaftlern und in Kooperation mit Archäologen mit verschiedenen Schlachtfeldern und Bombentrichterlandschaften in Deutschland befasst, aber auch die Schlachtfelder des ersten Weltkriegs in Flandern und Verdun besucht.
Ein Ergebnis ist dabei, dass eigentlich überall in Mitteleuropa Spuren der Weltkriege zu finden sind und zumindest in manchen Bereichen die Landschaft und damit die Böden nachhaltig verändert wurden. Trotz dieser Veränderungen konnte nach den Kriegen – mit Ausnahme weniger extrem zerstörter bzw. belasteter Bereiche – wieder eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung aufgenommen werden. Die hieraus resultierenden Risiken werden auch durch die vielen „Blindgänger-Funde“ immer wieder deutlich. Gleichzeitig sind die Weltkriege auch als geologisch-bodenkundliche Zeitmarke nutzbar, in dem Böden durch Kriegseinwirkungen fossiliert wurden und hierdurch z. B. zwischen vor- und nachkriegszeitlichen Einwirkungen auf unsere Böden unterschieden werden kann. Beim Vortrag wird er auch Ergebnisse erster Untersuchungen zu den Auswirkungen der Flutwelle, die durch die Bombardierung der Möhnetalsperre 1943 ausgelöst wurde, vorstellen.
Das Vortrags- und Exkursionsprogamm 2016 der EGGG steht hier zum Download bereit.
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