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Biosparging führt bereits nach wenigen Monaten zu ersten Sanierungserfolgen










24.04.2014 

Wie im Juni 2013 berichtet, ist im Bereich eines größeren Diesel- und Vergaserkraftstoff-Schadens die Hauptphase einer luft- und nährstoffunterstützten mikrobiellen In-situ-Sanierung angelaufen (sog. Biosparging).

Die seit September 2013 im Regelbetrieb laufende Biosparging-Anlage besteht aus einem Verdichter und einer Steuereinheit, von der aus 24 Luftinjektionslanzen, die in zwei räumlich abgegrenzten Sanierungszonen installiert wurden, beschickt werden können. Die Nährstoffversorgung erfolgt über 14 Infiltrationsbrunnen. Die Luftinjektionslanzen werden intermittierend mit 5 m³/h beschickt. Monatlich erfolgt eine Kontrolle und Nachdosierung von Nitrat und Phosphat in das Grundwasser der Sanierungszonen.

Als potentiell die Sanierungsgeschwindigkeit erhöhende „Spezialität“ wurde versuchsweise in einer der Sanierungszonen eine Anlage zur Grundwassererwärmung installiert. Hierdurch soll großtechnisch überprüft werden, ob es zu einer Steigerung der Abbauleistung kommt. Theoretischer Hintergrund für diesen Versuch ist, dass die Löslichkeit und damit die Bioverfügbarkeit der Kohlenwasserstoffe bei erhöhten Temperaturen zunimmt. Außerdem ist bei erhöhten Temperaturen von einer höheren Abbauaktivität der Mikroorganismen auszugehen.

Im Bereich der Sanierungszone mit Grundwassererwärmung wurden z. T. Temperaturen von über 18 °C nachgewiesen. Zudem bildeten sich in Messstellen dieser Sanierungszone deutliche Biofilme, die darauf hindeuten, dass sich die potentiell Kohlenwasserstoffe abbauenden Mirkoorganismen im Untergrund der Sanierungszone rasant vermehren.

Erste Sanierungserfolge sind, nachweislich der Grundwasseranalytik im direkten Abstrom der Sanierungszonen, bereits einige Monate nach Biosparging-Beginn erkennbar. Durch die Sanierungsanstrengungen ist die Schadstoffnachlieferung typischer Kraftstoff-Komponenten (BTEX und TMB) aus den Sanierungszonen in die über 150 m lange Schadstofffahne gestoppt. BTEX / TMB, die im Grundwasserabstrom der Sanierungszonen vor Biosparging-Beginn regelmäßig mit Konzentrationen von einigen 1.000 µg/L nachweisbar waren, liegen seit Januar 2014 deutlich unter 20 µg/L. Entsprechend ist ein sanierungsbedingter Abriss der Schadstofffahne erreicht.

Im Boden und Grundwasser der Sanierungszonen ist nach 7-monatiger Sanierungsdauer (noch) keine Abnahme der Schadstoffkonzentrationen nachweisbar. Dies ist bei einer Biosparging-Sanierung unter Berücksichtigung der in den Sanierungszonen vorhandenen Schadstoffkonzentration und -masse in der Kürze der Zeit auch nicht zu erwarten.

Im Sinne der Sache wünschen wir den Mikroorganismen weiterhin „Guten Appetit“.

Für Auskünfte stehen Ihnen Herr Dr. Michael Kerth und Herr Dr. Marcel Brokbartold gerne zur Verfügung.



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